Bundesliga Finale: ASKÖ Traun will Chance auf den Titel wahren

25.04.2024
vlnr: Peter Zauner, Wolfgang Gnedt, Kai Niederhuber, Collins Filimon, Jürgen Koch | Quelle: Hochgatterer, Sportland OÖ
vlnr: Peter Zauner, Wolfgang Gnedt, Kai Niederhuber, Collins Filimon, Jürgen Koch | Quelle: Hochgatterer, Sportland OÖ

Die Badminton-Saison 2023/2024 biegt in die Zielgerade ein und hat zum Abschluss für Spieler/innen und Fans wie im Vorjahr ein echtes Highlight parat. Auch am Ende dieser Saison strecken die beiden besten österreichischen Teams der vergangenen Jahre die Hände nach der begehrten Meister-Trophäe aus: So fällt die Titelentscheidung wieder zwischen dem 15-fachen Bundesligameister ASKÖ Traun und dem Vorjahres-Champion ASV Pressbaum. Nach dem verpatzten Start in die Finalserie hat das Heimspiel am Samstag, 27. April, für Gastgeber Traun bereits einen echten Endspiel-Charakter.

Zum Start der Neuauflage des Vorjahresfinales konnte der ASV Pressbaum in Niederösterreich mit einem klaren 5:2-Sieg vor Heimpublikum einen ersten Schritt Richtung in Richtung Titelverteidigung setzen. "Unser Fehlstart in die Finalserie wurde mit der knappen Niederlage (19:21, 21:15 und 19:21) im Damen-Doppel eingeleitet. In den Einzelspielen konnten zwar Catlyn Kruus und Kai Niederhuber mit ihren Siegen noch zwei Punkte aufholen, aber nachdem Wolfgang Gnedt im Paralellspiel gegen Adi Pratama in drei Sätzen verloren hatte, war das Match zugunsten von ASV Pressbaum entschieden", resümiert Traun-Klubchef Herbert Koch. Der Glaube an die Chance auf den 16. Meistertitel der Vereinsgeschichte ist bei ihm und dem Team aber weiterhin groß – vor allem durch den Heimvorteil im kommenden Duell, sowie in einem möglichen dritten Entscheidungsspiel.

Das zweite Spiel der Finalserie findet am Samstag, 27. April, im Sportzentrum Traun (16 Uhr) statt. Sollte es nach zwei Duellen 1:1 stehen, fällt die Entscheidung in einem dritten Spiel, das am 1. Mai ebenfalls im Sportzentrum Traun ausgetragen wird. Für besondere Spannung sorgt in der Finalserie eine gegenüber dem Grunddurchgang geänderte Regel: Sollte es 4:4 stehen, entscheidet ein "Goldener Satz". Auf dem Weg zum Titel Nummer 16 hofft Gastgeber Traun bei freiem Eintritt auf Unterstützung der OÖ Badmintonfans in der Halle.

Klub-Boss nimmt Gegner als "Vorbild"
"Hoffentlich ist der Verlauf der heurigen Finalserie ein Spiegelbild des Vorjahres. Mit dem Auftakt-Heimvorteil ist es den Pressbaumern gelungen, wie Traun im Vorjahr, das erste Spiel für sich zu entscheiden. Die Niederösterreicher wurden 2023 trotz der Auftaktpleite noch Meister. Nun hoffen wir, dass wir mit dem eigenen Publikum im Rücken, die Wende herbeiführen können. Aufgrund der knappen Niederlage im Auswärtsspiel sind unsere Hoffnungen nicht unrealistisch", sagt Herbert Koch.

Es wäre für den 1962 gegründeten Verein, der sich ab 1985 verstärkt im Spitzensport einen Namen machte, der 16. Titel. Der erste von 15 Mannschaftstiteln wurde 1995 eingefahren. ASKÖ Traun ist damit aktueller österreichischer Rekordmeister im Badminton. Größter Erfolg der Vereinsgeschichte ist wohl der Jugendeuropameistertitel von Jürgen Koch 1991. Dazu kommen weit über 50 österreichische Staatsmeistertitel, sowie zahlreiche internationale Turniersiege.

Badmintonsport in Oberösterreich und Österreich
"In Oberösterreich gibt es 27 Badmintonvereine mit insgesamt rund 1100 Mitgliedern. Darüber hinaus gibt es noch einige Hobby-Gruppen, die noch über keine Spiellizenz verfügen. Die Tendenz ist nach der Corona-Pause jedoch steigend, vor allem im Nachwuchs-Bereich", freut sich Langzeit-Funktionär Herbert Koch. Der Spielbetrieb besteht im OÖBV aus einer Mannschaftsmeisterschaft (Herren und Damen gemischt) mit 50 Teams in 5 Ligen, Individual- Turnieren und Meisterschaften für alle Leistungsklassen vom Profi bis zum Hobbysportler.

Harald Starl mit Herbert Koch | Quelle: Hochgatterer, Sportland OÖ
Harald Starl mit Herbert Koch | Quelle: Hochgatterer, Sportland OÖ

Den sportlichen Überbau bildet unter der Leitung des seit 2003 amtierenden Präsidenten Harald Starl der Österreichische Badminton Verband, kurz ÖBV. Dieser setzt sich aus 9 Landesverbänden mit insgesamt 121 Vereinen und 4.350 registrierten Mitgliedern, von denen ca. 3.000 eine Spiellizenz besitzen, zusammen. Zusätzlich werden ca. 2.000 Mitglieder durch Projekte und Initiativen der einzelnen Referate betreut.

Gegründet wurde der ÖBV als österreichischer Federballverband 1957, ebenso wie der OÖBV.

Bundesligareform ab 2024-25
SpielerInnen-Einsatz:
In jeder Begegnung müssen 3 Spiele (bisher 2) mit Beteiligung von mindestens 3 (bisher 2) österreichischen-, oder Österreichern gleichgestellten SpielerInnen bestritten werden.

Änderung der Zählweise:
In der Bundesliga findet ab der kommenden Saison die Zählweise des "NEW EXPERIMENTAL
LAWS ON SCORING SYSTEM" Anwendung. 

Die Eckpunkte:
1) Ein Spiel ist beendet, wenn eine Seite drei Sätze gewonnen hat.
a) Ein Satz gilt von der Seite als gewonnen, die zuerst 11 Punkte erreicht hat, mit Ausnahme
der Regeln in lit. b) und c);
b) Beim Spielstand von 10-beide gewinnt die Seite den Satz, welche zuerst einen Vorsprung
von zwei Punkten hat;
c) Beim Spielstand von 14-beide gewinnt die Seite den Satz, welche als nächste den 15. Punkt
erzielt

Vorschau Austrian Open 23. bis 26. Mai 2024 in Graz
Ein nationaler Saison-Höhepunkt – die Austrian Open – in Graz nähert sich mit großen Schritten. Vom 23. bis 26. Mai stehen rund 300 Aktive aus mehr als 40 Ländern in der steirischen Landeshauptstadt im Wettstreit um wertvolle Punkte für die Weltrangliste kämpfen. An den vier Bewerbstagen werden beim größten Badminton-Event Österreichs rund 300 Matches ausgetragen.

Vom ASKÖ Traun werden bei den Herren voraussichtlich Collins Filimon und Wolfgang Gnedt im Herreneinzel-Hauptbewerb dabei sein. Beide haben vor einigen Wochen bei den Malta International das Finale erreicht, welches Collins Filimon dann knapp gewonnen hat. Kai Niederhuber muss sich, wie alle anderen Oberösterreicher, über die Qualifikation in den Hauptbewerb kämpfen. Ebenfalls im Hauptbewerb wird das Damen-Doppel Katharina Hochmeir (Union Ohlsdorf) und Serena Au Yeong (Vorarlberg) in Graz an den Start gehen. Aufgrund des Sieges bei den Slovak Open, vorige Woche in Bratislava, ist den beiden sogar ein Spitzenplatz zuzutrauen.

Blick auf die Weltranglisten
Collins Filimon ist als bester österreichischer Kaderspieler derzeit in der Weltrangliste auf Position 89 gereiht, Wolfgang Gnedt ist derzeit auf Rang 179 und hat damit seine beste Karriereposition erreicht. Kai Niederhuber ist als Österreichs aussichtsreichste Nachwuchshoffnung an Position 543. Katharina Hochmeir liegt mit ihrer Partnerin Serena Au Yeong aus Vorarlberg an Position 74, hat ebenso ihr bestes Ranking erreicht.

Olympiaqualifikation
Einzig Collins Filimon hat für Olympia noch eine geringe Chance, sich zu qualifizieren. Derzeit
sind zwei Athleten noch vor ihm in der Warteposition. Sollten drei der bereits qualifizierten
Sportler von den nationalen Verbänden nicht nominiert werden, könnte er noch hineinrutschen.

"Voraussetzung für eine Olympiateilnahme ist allerdings der zurzeit laufende und hoffentlich
positiv entschiedene Prozess der Einbürgerung. Collins ist rumänischer Staatsbürger und bei internationalen Turnieren bereits einige Zeit für Österreich am Start. Für eine Teilnahme bei Olympia muss man allerdings auch Staatsbürger des jeweiligen Landes sein
", klärt Funktionär Koch auf.

Bericht: Herbert Koch